Um ein Objekt vollständig zu scannen, sind in der Regel mehrere Einzel-Scans erforderlich. Einige Scannerhersteller setzen dabei auf Passmarken, die zur Ausrichtung der Scans dienen. Diese Passmarken können jedoch zu Datenlücken im 3D-Scan führen. Solche Lücken entstehen auch, wenn das Objekt Risse oder Hohlräume aufweist.
Es kann hilfreich sein, diese Datenlücken zu reparieren. Bei der Reparatur eines STL-Datensatzes wird die Information aus intakten Bereichen der Geometrie verwendet. Man hat die Möglichkeit, interaktiv auszuwählen, welche Punkte aus der Umgebung einer Lücke zur Schließung herangezogen werden sollen. Es ist wichtig zu beachten, dass die nachträgliche Schließung einer Datenlücke immer einen Eingriff in den Datensatz darstellt und später erkennbar bleibt. Die Topologie der reparierten Netzteile unterscheidet sich deutlich von der des umgebenden Netzes. Solche Reparaturen liefern keine echten Messdaten, sondern sind künstlich. Besonders bei gekrümmten Flächen oder in der Nähe von Geometriekanten sollte man vorsichtig sein.
Netzreparaturen sollten sparsam eingesetzt werden. Vor größeren Maßnahmen ist es ratsam, die Eignung der Reparatur für den vorgesehenen Zweck des Datensatzes zu überprüfen.
Eine alternative Methode zur Netzreparatur besteht darin, Brücken innerhalb gestörter Flächen zu erstellen. Diese Technik kann gute Ergebnisse liefern, wenn in geraden Flächen größere Lücken überbrückt werden müssen. Kanten können dabei in gewissen Grenzen nachmodelliert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: STL-Daten können in geringem Umfang auch ohne CAD-Software mit 3D-Scanner-Software repariert werden. Dennoch führt die Erstellung von Modellen mit CAD oder spezialisierter Modellierungssoftware zu einer höheren Datenqualität.
Bei Messaufgaben sollten Netzreparaturen vermieden werden, da sie die Messergebnisse verfälschen können.